Diese Frage geistert derzeit durch alle Medien. Schlendern wir in Zukunft noch durch eine Innenstadt, absolvieren wir unsere Einkaufstour in einem Einkaufszentrum ? Oder sitzen wir mehrheitlich nur mehr vor dem Laptop und bestellen elektronisch ? Möglicherweise wird das alles seine Berechtigung haben.

Uns interessiert die Innenstadt !
Uns in Vöcklabruck interessiert vor allem die Innenstadt. Zugegeben, die Struktur dort ist nicht homogen, einheitliche Öffnungszeiten in weiter Ferne, der Slogan „Stadt mit Vielfalt und Genuss“ jedoch kann auch für die Innenstadt gelten und ist aussagekräftig und tragfähig. Auf Grund der kurzen Wege wäre auch die Punze „Wohlfühlstadt“ nicht falsch.
Das zentrale Thema gegenüber dem Kunden: „Wertschätzung !“
Es gilt der Satz: „Vermittle deinem Kunden die höchste Wertschätzung !“ Leicht hingesprochen, aber herausfordernd, weil das jeden Tag gelebt werden muss. Vöcklabrucks Innenstadt hat sehr viele Stammkunden, die Wochenmarkt und Frischemarkt, den Angebotsmix, die Treffpunkte, aber auch das Ambiente zu schätzen wissen.
(mit dem Stichwort Ambiente sind die Hausbesitzer gefordert, bei Leerstand schon alleine aus Fairness gegenüber der Stadt ihren Außenauftritt zu überdenken. Nur so wird aus einem Leerstand schnell wieder ein Vollstand.)
Letztlich wird die Innenstadt dann erfolgreich sein, wenn man dem Kunden in vielen Kleinigkeiten entgegenkommt, ihn „wertschätzt“ und ihm signalisiert: „Wir sind dankbar, dass du kommst !“ Anmerkung: hier ist die Stadtverwaltung gefordert, sie hat das Problem einmal erkannt und die ersten 20 Minuten der Parkgebühr erlassen. Jetzt sollten Entscheidungen folgen, die eine Begegnunszone festschreiben. Eine wesentliche Anforderung richtet sich an die Wirtschaft: der Einkauf muss zu einem besonderen Erlebnis hochgestylt werden. In Vöcklabruck keine Kunst: Es gibt neben den vielen speziellen Geschäften eine hervorragende und vielfältige Gastronomie und viele Schanigärten plus sehr gute Dienstleister wie z.B. Friseure. Und es gibt zweimal in der Woche ein Markterlebnis, das man hegen und pflegen sollte. (Die Flohmärkte einmal im Monat lassen wir hier einmal unbeachtet.)
Beste Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen der Innenstadt sind wirklich gut, alleine die entstandenen und gerade entstehenden Wohnungen garantieren eine Grundauslastung, die viele andere Bezirksstädte nicht haben. Das Einzugsgebiet reicht in den ganzen Bezirk, die öffentliche Verkehrssituation gibt nicht Anlass zum meckern, das Parkplatzangebot nicht unbedingt schlecht, eine zentrale Begegnungszone garantiert (im größten Teil des Jahres) ein gutes Auskommen von Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer.
Innenstadt: Ein „Danke“ im Mittelpunkt
Für das Marketing einer Stadt ist neben dem Parken und der unmittelbaren Erreichbarkeit der Geschäfte das Ambiente die größte und wichtigste Herausforderung. Kernidee sollte ein großes Danke an die Kunden sein, die sich im öffentlichen Raum geschätzt fühlen, durch Sauberkeit und geschickte Verkehrspolitik. Events a la Feuernacht, langen Abendverkauf und Winterzauberfeuernacht müssen ganz einfach finanziell und organisatorisch „gestemmt“ werden. Und eine geschickte Gestaltung des „Vöcklabrucker Advents “ (und nicht „Vöckla-Punsch!!) erfordert heute schon organisatorische Leitlinien. Vergessen wir nicht: die Stadt hat vor ein paar Jahren den größten Innovations-Pfeil für die Innenstadt mit der Neupflasterung des Stadtplatzes abgeschossen. Holen wir jetzt das Optimum aus dieser Steilvorlage heraus!
by maximilian lötsch