Für viele Städte, die ein Stadtmarketing haben, stellt sich vermehrt die Frage: wie verhält sich Stadtmarketing zu Tourismus? Gibt es da Synergien, gibt es da Gegensätze, was müssen beide tun, um sich zu ergänzen?
Was macht eine Tourismusorganisation?
Sagen wir es salopp: bisher hat sie versucht, bestehende Sehenswürdigkeiten, Attraktionen welcher Art immer, an mögliche Besucher heranzutragen. Diese (gewonnenen) Besucher sollten dann zum wirtschaftlichen Wohlergehen einer Region beitragen. Punkt! Hier hat ein gedanklicher Wechsel stattgefunden und hat, bedingt auch durch die Pandemie, eine neue Strategie bzw. ein neues Strategiepapier zutage gefördert. Es gibt den sogenannten Plan T. (Copyright Tourismusministerium)
Der Plan T

„Es geht nicht in erster Linie um Tourismusdestinationen, die die Ansprüche unserer Gäste erfüllen, sondern um qualitätsvolle Lebensräume, in denen sich Gäste und Bevölkerung gleichermaßen wohlfühlen – sei es in der Stadt oder am Land“. Da kommt das Stadtmarketing ins Spiel.
Qualitätsvolle Lebensräume
Lebensräume für Bewohner und für Gäste gilt es zu schaffen: Lebensräume auf die Beine zu stellen, die ein „Wohlgefühl“ in Städten kreieren, ist eine der Hauptaufgaben eines Stadtmarketings. Wir nähern uns wieder dem Begriff „well-feeling“, gleichermaßen für Bewohner als auch Touristen interessant….
Wenn eine Stadt lebendig sein soll, muss sie auch abseits des Touristenaufkommens gut funktionieren.
Quelle: Stadtmarketing Austria
Stadtmarketing, jetzt bist du dran!
Nehmen wir uns als Beispiel die Stadt Vöcklabruck her, in der längeren Vergangenheit sogar ein österreichweites Aushängeschild des Stadtmarketinggedankens: Hohe Kaufkraftbindung, starkes kulturelles Angebot, hohe Freizeitwerte, allerbeste Verkehrsverbindungen. Damit gelang es, viele Menschen anzusprechen, der Wohnbau im ganzen Stadtgebiet zeigt es, dadurch ergibt sich auch ein wichtiger Effekt: Brain-Gain statt Brain-Drain! Die Bewohner bleiben Vöcklabruck treu und neue Bewohner ziehen zu. Weil die Lebensqualität passt, muss man dazusagen. Einer Stadt kann nichts Besseres passieren..
Wohin kann der Hase laufen?
Stetige Arbeit an der Lebensqualität ist die Aufgabe des Stadtmarketings: das reicht von der Sicherung der Nahversorgung über neue Geschäftsideen, einem gepflegten Marktwesen mit monatlichen Highlights, neue kulturelle Experimente + interessante Vorträge, „Schanigartenszene“, „Beachfeeling“ bis zu einer Stadt, die Ruhezonen mit Pfiff (Stichwort „Nehmen Sie Platz“) in allen Stadtteilen hat. Natürlich ist an einer fußgängerfreundlichen, kinderfreundlichen und behindertengerechten Stadt zu arbeiten, die Klimaproblematik spielt auch einer besseren Fahrrad-Infrastruktur in die Hände…Vielfalt und Genuß findet Stadt!

Edgar Eller, Vizepräsident Stadtmarketing Austria:
„Die Verantwortlichen im Stadtmarketing agieren gesellschaftspolitisch, während der Tourismus traditionell eher die Vermarktungsbrille aufhat…„
Edgar Eller sieht das Stadtmarketing deshalb als genuines Kompetenzzentrum für die Stadt, das dem Tourismus Themen zur Hand geben kann, die er kommunizieren kann. Eine Umkehr der strukturellen (und finanziellen) Hierarchie gewissermaßen, die in manchen Teilen unseres Landes tatsächlich bereits gelebte Realität ist.
To cut a long story short…
Stadtmarketing fokussiert auf eine generelle Attraktivierung der Stadt im Sinne einer Standortaufwertung, neben Touristen sollen auch Arbeitskräfte, Studenten, Unternehmen und Investoren angesprochen werden……
Schlussbemerkung:
Stadtmarketing: „A Mega-Hackn…“
by maximilian lötsch