Klima 1

Vöcklabruck ist mit Kaiser Maximilian (und Anton Bruckner) eng verbunden. Wir nehmen jetzt einmal an, der Kaiser hat seine Bleibe in Wr. Neustadt verlassen und macht auf der Durchreise nach Augsburg in VB Station. Der Kaiser im O-Ton: „Ich muß hin und wieder raus. Da unten in Wr. Neustadt in der MILAK wirst ja zum Grufti. Einmal im Monat fahr ich nach Augsburg, dort nannten sie mich ja scherzhaft „Bürgermeister“. Und schau mir ein Bundesligaspiel an. Turnier und Kampf war immer mein Thema!“

Wir nehmen weiter an, es gibt eine Pressekonferenz. Ein vorwitziger Reporter befragt den Kaiser zur Klimakrise und wie er das sieht….

Die Frage hätte nicht gestellt werden sollen, denn der Kaiser legte los: „Mich können Sie da nicht aufs Glatteis führen. Sie wissen, meine Regentschaft war zum Start der Neuzeit, in unserem Habsburgerreich ging die Sonne nie unter. Und unsere Umwelt-und Kleinklimaprobleme waren gewaltig, Pferdemist, Trinkwasser, Heizen mit Holz und das Warten auf günstigen Wind in der Schifffahrt…Alles gelöst! Innovation ist das Stichwort! Und vergessen Sie nicht: mein Motto war: Per tot discrimina rerum („Durch so viele Gefahren“).

Wir halten inne und lassen Kaiser Kaiser sein und schlagen bei einem anderen „Kaiser“ nach, nämlich bei Bill Gates, sie wissen schon, Microsoft und so. Der hat nämlich ein ganz tolles Buch geschrieben. „How to avoid a climate disaster“. (Vintage Books 2022). Und aus dem zitieren wir jetzt.

1)

Um den Co2 Ausstoß von heute 52 Billionen Tonnen auf Null zu trimmen, ist einiges zu tun. Damit aber alle wissen, um was es geht, sind einige Punkte vorab zu klären: Wir rechnen jede Maßnahme in Bezug auf 52 Billionen Tonnen jährlich um: Z.B der Flugverkehr spart jährlich 17 Millionen Tonnen Co2 ein, das sind 0,03 % der Gesamtemissionen. Mickrig! Jetzt ist die Frage: kann man das steigern oder bleibt das gleich?

2)

Was ist der Plan für den Zement? Die Erzeugung von Zement, Stahl und Plastik ist für 29% der Emissionen verantwortlich. Das ist Spitze! Die Stromerzeugung trägt 26% bei, Ackerbau und Viehzucht 22%, Verkehr (Flugzeuge, Autos, Frachtschiffe) trägt 16% zu den Emissionen bei, das Heizen bzw. Kühlen unserer Wohnungen + Kühlschränke 7%.

Die gute Nachricht ist, dass man mit mehr grünem Strom andere Bereiche „günstiger“ machen kann.

3)

Von wieviel Elektrizität reden wir? Wenn man hört, dass ein Kraftwerk 500 Megawatt produziert, ist das viel ? 1 Kilowatt sind 1000 Watt, soviel braucht ein durchschnittliches Haus. 1 Megawatt sind eine Million Watt, soviel braucht eine kleine Stadt. Eine Billion Watt sind ein Gigawatt. Ein Land wie die USA braucht 1000 Gigawatt.

4)

Was ist der Platzbedarf? Das ist eine ganz entscheidende Frage. Wieviel Energie kann man pro Quadratmeter generieren? Mit fossilen Brennstoffen kann man 500-10 000 Watt pro m² produzieren, mit einem Kernkraftwerk 500-1000 Watt pro m². Solaranlagen bringen (derzeit) 5-20 Watt, Windkraft 1-2 Watt pro m². Holz und Biomasse weniger als 1 Watt. Wenn man die gesamte Energie mit Windkraft erzeugen wollte, dann wird es eng auf der Welt!!!

5)

Was sind die Kosten? Das Umstellen der gewaltigen Energiewirtschaft von einer „schmutzigen“ Co2 emittierenden Technologie zu einer, die Null Emissionen hat, wird wohl einiges kosten. Dazu wird es, um neuen Technologien zum Durchbruch zu verhelfen und um sie gegen billigere Alt-Alternativen zu schützen, einer Co2 Steuer für „schmutzige“ Energien bedürfen. Eine Problematik, die dabei auftaucht, ist die Frage, ob man sich teurere Energien, die alten sind jetzt ja gleich teuer, auf die kann man nicht mehr ausweichen, leisten kann. Und können ärmere Länder z.B. jetzt „grünen“ Zement überhaupt bezahlen?

Lassen wir das alles einmal sacken. Der Kaiser ist mit seiner Strech-Limosine eh schon weitergerauscht, nicht ohne beim Unteren Stadtturm eine Träne über Maria von Burgund zerdrückt zu haben. Wir wissen alle, sein Herz ist ja, nach Habsburgersitte, in Brügge begraben. Bei seiner Frau….

wird fortgesetzt……by maximilian lötsch…..nach bill gates: how to avoid a climate disaster.


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