Murals sind großflächige Gemälde, Kunstwerke oder andere Formen künstlerischen Ausdrucks, die direkt auf Wänden, Decken oder anderen Oberflächen angebracht werden. Wir finden sie im Innen- oder Außenbereich von Gebäuden. Gegenwärtig wird Murals viel Aufmerksamkeit gewidmet.

Tourismus und Murals…
Vöcklabruck kann über die derzeitige Mural-Hype nur milde lächeln. Die Stadt hat seit 1503 und durch Jörg Kölderer die touristisch gesehen wohl bedeutendsten Murals weit und breit: und zwar auf den beiden Stadttürmen, die einen einzigartigen Platz begrenzen. Jeder Besucher, der in die Stadt will, kommt an diesen Wappen-Murals nicht wirklich vorbei. Kaiser Maximilian hat sie seinerzeit anfertigen lassen, damit jeder Besucher wußte, wo politisch der „Hammer“ hängt. Nämlich beim Hause Habsburg. Und vor allem der Untere Stadtturm ist zusätzlich mit den burgundischen Wappen eine Liebeserklärung an die 1482 tödlich verunglückte Ehegattin Maria von Burgund. „Gewidmet meiner großen Liebe.“


Die Innenstadt hat noch ein weiteres Mural…

In der Vorstadt findet sich die Erinnerung an die Mauteinhebung von 1397 bis 1907. Heute wird dieses Mural kaum mehr beachtet, weil keine Maut mehr zu „blechen“ ist. (Dafür Abgaben wegen eines Parkplatzes oder Übertretung der 30km/h Vorschrift, könnte man schmunzelnd hinzufügen…)
Und natürlich Bruckner…

Wer erinnert sich noch? Ursprünglich blickte Anton Bruckner vom Gebäude der Sparkasse am Stadtplatz herab, zusammen mit Jungmair, Kienzl und Stelzhamer. Jetzt verschönt er uns den Aufgang zu Maria Schöndorf. Warum gerade dort? Weil man, wenn man dem Audioguide durch Vöcklabruck folgt, beim Anstieg hinauf Auszüge aus dem berühmten „Te Deum“ hören kann. Man sollte sich das geben…
Und jetzt kommt’s
Das ultimative Mural Vöcklabrucks findet sich in der Kirche Maria Schöndorf, und zwar in einer Seitenkapelle: Der Betrachter findet dort die riesigen „Haxn“ eines Christophorus, der einstmals, als die Kapelle noch nicht zugebaut war, bis hinunter nach Vöcklabruck sichtbar war. Wow! Ein Mega-Ding…

Der Betrachter fragt sich: Wie geht das nach oben weiter? Ist der Kopf bzw. der getragene Christus noch da? Die Antwort ist: zum Teil. Wenn man die Mesnerin bittet, dann darf man hinter der Empore weiter auf den Dachboden hinaufsteigen und findet dort noch Teile der Figur, leider durch eine ausgebrochene Türe arg beschädigt, nicht mehr präsentabel…
by maximilian lötsch