Anton Bruckner

Ein Superstar

Wir haben es schon ein paarmal gesagt: Vöcklabruck (und damit auch die Tourismusregion Hausruckwald) hat in seiner Geschichte zwei absolute Superstars aufzuweisen, die der Stadt sehr verbunden waren. Anton Bruckner und Kaiser Maximilian. Heute geht’s hier um den Komponisten, der 2024 seinen 200.sten Geburtstag feiern könnte..

Joseph Anton Bruckner

(*4. September 1824 in Ansfelden, Oberösterreich; † 11. Oktober 1896 in Wien)

Er war Komponist  sowie Organist und Musikpädagoge. Erst spät im Leben von den Zeitgenossen als Komponist gewürdigt, gehörte er  zu den wichtigsten und innovativsten Tonschöpfern seiner Zeit und hat durch seine Werke bis weit ins 20. Jahrhundert hinein großen Einfluss auf die Musikgeschichte ausgeübt. Seine bedeutendsten und wohl auch bekanntesten Kompositionen sind seine groß angelegten Sinfonien. Auch die Kirchenmusik hat er um wichtige Werke bereichert – unter anderem drei große Messen und das Te Deum.

Als Organist wurde er vor allem für seine Improvisationen bewundert.

Beginnen wir mit der Schwester…

Bruckners Schwester Rosalia, ebenso wie Anton in Ansfelden geboren,  hat 1855 den Stadtgärtner Johann Nepomuk Hueber in Vöcklabruck geheiratet. Sie war eine begnadete Köchin. So zog nicht nur die Geschwisterliebe, sondern auch die Kulinarik Bruckner sehr, sehr oft nach Vöcklabruck. „Geselchtes Fleisch und Apfelranzl“. 41 Jahre war er der Stadt verbunden. Rosalia sorgte sich sehr um das Wohlergehen ihres Bruders, der vom Wiener Musikkritiker Hanslick nicht gerade gefördert wurde. Johannes Brahms war in Wien der Liebling der Musikfreunde, nicht der „Wagnerianer“ Anton Bruckner.

Später Durchbruch am Musikerhimmel

die 7. Sinfonie

Der große Durchbruch für Bruckners Musik kam  durch die Uraufführung der Sinfonie Nr. 7 in Leipzig im Jahr 1884 durch den jungen Dirigenten Arthur Nikisch , fernab der Wiener Kritikerszene. Obwohl ihm die 7.te Weltruhm verschaffte, stieß er weiterhin in Wien auf Ablehnung. Die fünfte und sechste Sinfonie mussten daher noch lange Jahre auf ihre Uraufführung warten.

Das Tedeum

Hörprobe: es dirigiert  Herbert von Karajan

Hans Richters Aufführung 1886 des Te Deum  in Wien wurde ebenfalls ein glänzender Erfolg . Allmählich setzte sich  Bruckners Musik sowohl im In- als auch im Ausland durch. Kaiser Franz Joseph zeigte sich vom Te Deum sogar so beeindruckt, dass er Bruckner dafür das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Orden verlieh.

Sein Te Deum wurde von Bruckner als „Stolz meines Lebens“ bezeichnet: „Wenn mich der liebe Gott einst zu sich ruft und fragt: ‚Wo hast du die Talente, die ich dir gegeben habe?‘, dann halte ich ihm die Notenrolle mit meinem Te Deum hin, und er wird mir ein gnädiger Richter sein.“

Die 8. Sinfonie in c-moll und ihre Muse

Die Feier zum 60. Geburtstag des Meisters fand ausschließlich in Vöcklabruck statt. Zu dieser Zeit war Bruckner schon mit seinem Meisterwerk schlechthin, der 8. Sinfonie „schwanger“. Um ungestört schaffen zu können, hatte er sich im Hause des Eisenhändlers Hartmann, Chormeister der „Liedertafel Vöcklabruck“, ein Zimmer mit Klavier gemietet. (Im Hause ist heute das Cafe „Resch und Frisch“ untergebracht, Stadtplatz 38). Seine Muse war dabei die Stieftochter des Hausherrn, die 16 jährige Maria von Rottenberger. (die später den Kaufmann Klinger geheiratet hat und in Maria Schöndorf zufälligerweise in unmittelbarer Nähe zu Bruckners Schwester Rosalia begraben liegt). Dieser Muse, oft neben dem Komponisten am Klavier sitzend, verdanken wir „trotz c-moll“ den sehnsuchtsvollen, zuversichtlichen Charakter der 8. Sinfonie, vor allem im ersten Satz. Fertiggestellt hat er sie bekanntlich nach dreijähriger Arbeit in Wien (1892). Und er hat sie dem Kaiser gewidmet !

Lieben Sie Bruckner ?

Genau so wie im Jahre 1961 die Frage nach „Lieben Sie Brahms?“ (Roman von Francois Sagan, verfilmt mit Anthony Perkins, Ingrid Bergman und Yves Montand) aktuell war, so gilt es heute noch für Anton Bruckner. Da gibt es die Fans und da gibt es die Gegner, denen die Musik zu schwer und zu weitschweifig ist. Die anderen aber können sich gerade  dieser Weitschweifigkeit hingeben…..So ist das mal im Leben..

Zu sehen beim Stiegenaufgang nach Maria Schöndorf/Vöcklabruck

Gedenktafel in Vöcklabruck,

Stadtplatz 38

Auf Carrara-Marmor gemeißelt:

„Ihrem Ehrenmitgliede, dem großen Meister der Töne, Dr. Anton Bruckner, der in diesem Hause komponierte. Die Liedertafel Vöcklabruck 1900“

by maximilian lötsch

siehe auch: audioguide „Hörspaziergang vom Stadtplatz nach Maria Schöndorf“ und Franz Leitner: „Anton Bruckner in Vöcklabruck“


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