Sie haben Obstbäume im Garten? Apfelbäume? Birnenbäume? Kirschenbäume?
Und wie oft in den letzten Jahren hatten Sie wurmfreies Obst? Selten? Sehen Sie, dieses Problem kann man lösen!

Wir eröffnen das Match gegen allerlei kriechende Schädlinge, die dem Baum weh tun, mit Leimringen um den Stamm. Die Angriffe von unten sind somit abgewehrt, Ameisen inklusive. Schädlinge, die in der Rinde überwintern (siehe unten), zählen ebenfalls zu den „Opfern“ des Leimrings…
Jetzt kommen die fliegenden Schädlinge ins Visier. Wir starten mit einer Befallsüberwachung, einem Monitoring. Das funktioniert am Besten mit der Naturid Universalfalle und ihren Lockstoffen…Eine Alternative dazu wäre die Solabiol Obstmadenfalle. Sie ist besonders interessant: Wenn weibliche Tiere bereit zur Paarung sind, locken sie männliche Falter mit Pheromonen an. Das kannst du ausnutzen, um die Schädlinge zu bekämpfen. Mit einer Pheromon-Falle (siehe oben) kannst du männliche Apfelwickler fangen. Mit einer hohen Pheromon-Konzentration kannst du die Männchen verwirren, sodass sie nicht mehr zum Weibchen finden.
Wir richten den Scheinwerfer auf den Apfelwickler

Der Apfelwickler zählt zu den größten Obstschädlingen in Europa. Die umgangssprachlich bezeichneten Würmer vernichten Jahr für Jahr viele Tonnen an Äpfeln, Birnen, Aprikosen, Pfirsichen, Kirschen und Pflaumen im privaten und gewerblichen Obstbau. Seine Bekämpfung hat für viele Hobbygärtner, die Obstbäume kultivieren, oberste Priorität. Wer die Obstmaden loswerden will, muss deren Lebenszyklus kennen.
Der Apfelwickler bildet zwei Generationen im Jahr, die erste fliegt hauptsächlich im Mai und Juni, die zweite im August und September. Die weiblichen Falter legen 30 bis 60 Eier auf den Früchten oder den Blättern der Obstbäume ab. Die Eiablage erfolgt auf plane Oberflächen. Bis Juni sind dies Blätter und später, ab Juli, die Früchte, wenn diese ihren Flaum verloren haben. Für die Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlüpfen benötigt der Apfelwickler 7 bis 15 Tage. Die Schädlinge befallen die Frucht im Raupenstadium und sie ernähren sich von dieser für etwa drei Wochen, sowohl vom Fruchtfleisch als auch von den Samen. Die Raupe lebt ca. 3-4 Wochen, danach verläßt sie die Frucht und verpuppt sich.
Und jetzt wird es heikel: So verpuppen sich 50 % sofort um zu überwintern, die anderen 50 % hingegen nur, wenn klimatisch günstige Bedingungen für eine zweite Generation bestehen. Ende Juli verpuppen sich alle und suchen den Überwinterungsplatz unter der Rinde auf. Unter günstigen Bedingungen fliegt eine zweite Generation im August und September. Die Überwinterung erfolgt im Kokon, entweder in der Rinde der Bäume oder im Boden.
Und was tun wir?
Wir haben zwei Pfeile im Köcher, wenn wir möglichst schonend und biologisch vorgehen wollen (und müssen). Wir denken dabei immer an den „running gag“ über den Obstbauer, den der Freund fragt, ob er ein Kilo Äpfel haben kann. Und der Obstbauer sagt: Nimm die von da drüben, die essen wir selber! (will heißen, die anderen sind gespritzt und eher giftig….)
Pfeil eins:
Wir verwenden Madex Apfelwicklerfrei. Eine wahre biologische Keule. Wir spritzen unsere Bäume mit dem Granulosevirus, das wir im Kühlschrank vorbereitet und gelagert haben. 6 ml auf 5 Liter Wasser setzen wir ein. Das Virus stürzt sich auf die Raupen des Apfelwicklers…bald heißt es: Game -over!
Pfeil zwei:
Nematoden gegen die überwinternden Apfelwicklerlarven. Nematoden sind winzige, fadenförmige Bodenlebewesen von ca. 0,6 mm Länge. Sie sind natürliche Feinde des Apfelwicklers. Die Nematoden-Art Steinernema feltiae ist u.a. auf Apfelwickler-Larven spezialisiert und kann diese für die eigene Ernährung und Fortpflanzung nutzen. Die Ausbringung erfolgt im Herbst nach der Ernte, wenn sich die Apfelwicklerlarven in ihren Verstecken am Baumstamm eingesponnen haben. Somit ist gewährleistet, dass der Start im Frühjahr ein Problemloser ist!
Was gibt es sonst noch?
Hier bieten sich vor allem an: Lepinox plus, ein biologisches Insektizid gegen Schmetterlingsraupen im Obstbereich und Grundstoff Urtica, ebenfalls ein Insektizid gegen den Apfelwickler. Biologische Waffen gegen allerlei Bedroher unserer Obstbäume…..
by Thomas Jerabek und Maximilian Lötsch